Augendruck im Tagesverlauf
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Augendruck im Tagesverlauf: Warum er schwankt und was dahintersteckt

Der Augendruck, fachsprachlich als intraokularer Druck bezeichnet, ist ein entscheidender Parameter für Ihre Augengesundheit. Im Laufe eines Tages unterliegt der Druck natürlichen Schwankungen, die vollkommen normal sind und von verschiedenen physiologischen Faktoren beeinflusst werden. Diese Druckschwankungen können Aufschluss über den Zustand Ihrer Augen geben und sind besonders relevant für die Früherkennung von Augenerkrankungen wie dem Glaukom.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum der Augendruck im Tagesverlauf variiert, welche Faktoren diese Schwankungen beeinflussen können und wann Veränderungen möglicherweise auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Das Verständnis dieser natürlichen Rhythmen kann Ihnen helfen, Ihre Augengesundheit besser einzuschätzen und bei Bedarf rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Grundlagen des Augeninnendrucks verstehen

Der Augeninnendruck entsteht durch das Kammerwasser, eine klare Flüssigkeit, die im Auge produziert wird und für die Versorgung der Augenstrukturen mit Nährstoffen sorgt. Dieses Kammerwasser wird kontinuierlich gebildet und über ein spezielles Abflusssystem, den Schlemm-Kanal, wieder aus dem Auge geleitet. Der Druck im Auge resultiert dabei aus dem Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss dieser Flüssigkeit.

Ein gesunder Augeninnendruck ist wichtig, um die Form des Auges zu erhalten und optimale Sehbedingungen zu gewährleisten. Er sorgt dafür, dass die Netzhaut in der richtigen Position bleibt und alle Strukturen des Auges einwandfrei funktionieren können. Wenn Sie den Augeninnendruck als eine Art "Luftdruck" im Inneren des Auges verstehen, wird deutlich, warum sowohl zu hohe als auch zu niedrige Werte problematisch sein können.

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Messmethoden und Normalwerte

Die Messung des Augeninnendrucks erfolgt mittels verschiedener Verfahren, die unter dem Begriff Tonometrie zusammengefasst werden. Die gebräuchlichsten Methoden sind die Applanationstonometrie nach Goldmann, bei der die Hornhaut leicht abgeflacht wird, und die berührungslose Luftstoßtonometrie, bei der ein kleiner Luftstoß auf das Auge gerichtet wird. Bei beiden Verfahren wird der Widerstand des Auges gemessen und daraus der Augeninnendruck berechnet.

Als Normalwerte gelten Drücke zwischen 10 und 21 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Diese Werte können jedoch individuell variieren, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Wichtig zu verstehen ist, dass nicht ein einzelner Messwert, sondern vielmehr das Muster der Druckwerte über den Tag hinweg sowie deren Verhältnis zu Ihren persönlichen Normalwerten ausschlaggebend für die Beurteilung Ihrer Augengesundheit ist.

Natürliche Schwankungen des Augendrucks im Tagesablauf

Der Augeninnendruck folgt einem natürlichen Rhythmus, der bei den meisten Menschen ähnliche Muster aufweist. Typischerweise ist der Druck in den frühen Morgenstunden am höchsten, oft direkt nach dem Aufwachen. Während des Tages sinkt er allmählich ab und erreicht am späten Nachmittag oder frühen Abend seinen niedrigsten Wert. Diese Schwankungen können bei gesunden Augen zwischen 2 und 6 mmHg betragen und sind ein völlig normales Phänomen, über das Sie sich keine Sorgen machen müssen.

Die Kenntnis dieser natürlichen Schwankungen ist besonders wichtig, wenn Sie Ihren Augendruck überprüfen lassen. Eine einzelne Messung zu einer bestimmten Tageszeit liefert lediglich eine Momentaufnahme. Wenn Sie beispielsweise morgens einen leicht erhöhten Wert haben, kann dieser durchaus im Rahmen der normalen Tagesschwankungen liegen. Daher berücksichtigen Augenärzte bei der Interpretation Ihrer Messwerte stets die Tageszeit und können bei Bedarf ein umfassenderes Tagesdruckprofil erstellen.
 

Der natürliche Körperrhythmus und seine Auswirkungen

Die täglichen Schwankungen des Augeninnendrucks werden maßgeblich durch den natürlichen Körperrhythmus gesteuert – die innere biologische Uhr Ihres Körpers. Dieser Rhythmus beeinflusst nicht nur Ihren Schlaf-Wach-Zyklus, sondern reguliert auch zahlreiche Körperfunktionen, darunter die Produktion und den Abfluss des Kammerwassers. Die Hormonausschüttung, insbesondere die von Cortisol, spielt dabei eine wesentliche Rolle und erklärt den morgendlichen Druckanstieg.

Die physiologischen Mechanismen dieses Prozesses sind komplex: In den frühen Morgenstunden erhöht sich die Produktion von Kammerwasser, während die Effizienz des Abflusssystems leicht vermindert ist. Dies führt zu einem vorübergehenden Druckanstieg. Im Verlauf des Tages normalisiert sich dieses Verhältnis wieder, wodurch der Augendruck sinkt. Diese natürlichen Schwankungen sind Teil eines ausgeklügelten Regulationssystems, das Ihre Augengesundheit unterstützt und ein Beispiel dafür, wie fein abgestimmt die unterschiedlichen Körperrhythmen zusammenarbeiten.

Faktoren, die den Augendruck beeinflussen können

Neben dem natürlichen Tagesrhythmus gibt es zahlreiche Faktoren, die Ihren Augeninnendruck beeinflussen können. Diese Einflüsse können sowohl kurzfristige Schwankungen als auch langfristige Veränderungen hervorrufen. 

Dabei handelt es sich um folgende Faktoren:

  • Flüssigkeitsaufnahme: Erhöhte Flüssigkeitszufuhr in kurzer Zeit kann den Augendruck vorübergehend ansteigen lassen
  • Körperposition: Im Liegen ist der Augendruck typischerweise höher als im Sitzen oder Stehen
  • Körperliche Aktivität: Moderate Bewegung kann den Druck senken, während intensives Training ihn kurzfristig erhöhen kann
  • Stress und emotionale Belastung: Kann zu temporären Druckanstiegen führen
  • Schlafqualität: Schlechter Schlaf kann Druckschwankungen verstärken
  • Blutdruck: Hypertonie kann den Augendruck beeinflussen
  • Schilddrüsenfunktion: Sowohl Über- als auch Unterfunktion können Auswirkungen haben
  • Atmung: Anhaltendes Pressen oder Halten der Luft erhöht den Druck
  • Kaffee- und Alkoholkonsum: Kann bei manchen Menschen den Augendruck beeinflussen
  • Jahreszeiten: Saisonale Schwankungen wurden wissenschaftlich nachgewiesen

Die Auswirkungen dieser Faktoren sind individuell verschieden. Was bei einer Person zu deutlichen Schwankungen führt, hat bei einer anderen möglicherweise kaum Effekte.
 

Medikamente und ihre Auswirkungen auf den Augendruck

Verschiedene Medikamente können erheblichen Einfluss auf Ihren Augeninnendruck haben – sowohl solche, die speziell für die Augen bestimmt sind, als auch Präparate zur Behandlung anderer Erkrankungen. Zu den Medikamenten, die den Augendruck senken können, gehören in erster Linie die zur Glaukombehandlung eingesetzten Augentropfen. Diese wirken entweder durch Verringerung der Kammerwasserproduktion oder durch Verbesserung des Abflusses. Auch bestimmte Betablocker, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden, können den Augendruck reduzieren.

Auf der anderen Seite gibt es Medikamente, die den Augendruck erhöhen können. Dazu zählen insbesondere kortisonhaltige Präparate, die sowohl als Augentropfen als auch in Form von Tabletten, Spritzen oder Inhalationen verabreicht werden können. Auch manche Antihistaminika, Antidepressiva und blutdrucksenkende Mittel können den Augendruck beeinflussen. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, ist es wichtig, dass Sie Ihren Augenarzt darüber informieren, damit dieser mögliche Auswirkungen auf Ihren Augendruck berücksichtigen kann.

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Wann Augendruck-Schwankungen bedenklich werden können

Während moderate Tagesschwankungen normal sind, können bestimmte Muster auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn Ihre Druckwerte regelmäßig über 21 mmHg liegen oder wenn die Differenz zwischen dem höchsten und niedrigsten Tageswert mehr als 8-10 mmHg beträgt. Solche ausgeprägten Schwankungen können ein Frühwarnzeichen für ein Glaukom sein, insbesondere wenn sie mit anderen Risikofaktoren wie einer familiären Vorbelastung einhergehen.

Auch plötzliche, starke Druckanstiege, die mit Symptomen wie Augenschmerzen, verschwommenes Sehen, Sehen von Regenbogenfarben um Lichtquellen oder Übelkeit verbunden sind, sollten Sie ernst nehmen. Diese können auf einen akuten Glaukomanfall hindeuten, der umgehend behandelt werden muss. Beunruhigend können zudem Druckschwankungen sein, die mit der Zeit zunehmen oder nach augenärztlichen Eingriffen auftreten. In all diesen Fällen ist es ratsam, zeitnah einen Augenarzt aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen.

Das Tagesdruckprofil als wichtiges Diagnoseinstrument

Das Tagesdruckprofil ist ein spezielles diagnostisches Verfahren, bei dem Ihr Augeninnendruck mehrmals im Laufe eines Tages gemessen wird. Im Gegensatz zu einer einmaligen Messung in der Praxis ermöglicht diese Methode eine umfassende Beurteilung der Druckschwankungen über einen längeren Zeitraum. Üblicherweise werden dabei vier bis acht Messungen in regelmäßigen Abständen durchgeführt, beginnend am frühen Morgen und endend am späten Abend. Dies gibt Ihrem Augenarzt ein vollständigeres Bild Ihrer individuellen Druckverhältnisse.

Die Erstellung eines Tagesdruckprofils ist besonders wertvoll bei Verdacht auf ein Glaukom, bei bereits diagnostiziertem Glaukom zur Therapiekontrolle oder wenn trotz normaler Einzelmessungen Veränderungen am Sehnerv festgestellt wurden. Durch die Analyse des Profils kann Ihr Augenarzt feststellen, ob Ihre Druckschwankungen im normalen Bereich liegen oder ob sie auffällig sind. Zudem kann die beste Zeit für die Anwendung drucksenkender Medikamente ermittelt werden, um deren Wirksamkeit zu optimieren. 

Moderne Lösungen für Augendruck-Probleme in den ARTEMIS-Kliniken

In den ARTEMIS-Kliniken profitieren Sie von fortschrittlichen Behandlungsmethoden, die von erfahrenen Augenärzten individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden. Unsere Teams nutzen präzise Diagnosetechniken, um den Augendruck genau zu messen und gezielte Therapien zu entwickeln, die Ihre Sehkraft langfristig erhalten.

Neben konservativen Maßnahmen bieten wir auch moderne mikrochirurgische Eingriffe, die zur effektiven Regulierung des Augendrucks beitragen. Diese Verfahren werden mit höchster Präzision durchgeführt und gewährleisten eine nachhaltige Drucksenkung. Regelmäßige Nachkontrollen und eine kontinuierliche Bildgebung ermöglichen es, den Erfolg der Behandlung zu überwachen und rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen.

Präventive Maßnahmen zur Stabilisierung des Augendrucks

Obwohl nicht alle Faktoren, die den Augendruck beeinflussen, in Ihrer Hand liegen, können bestimmte Lebensstilmaßnahmen dazu beitragen, Ihren Augendruck zu stabilisieren und das Risiko für problematische Schwankungen zu reduzieren. 

Zu den präventiven Maßnahmen zählen:

  • Regelmäßige moderate Bewegung: 30 Minuten täglich können zur Senkung des Augeninnendrucks beitragen
  • Ausgewogene Ernährung: Reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen A, C und E
  • Gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr: Über den Tag verteilt trinken statt große Mengen auf einmal
  • Stressreduktion: Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga praktizieren
  • Gesunder Schlaf: Regelmäßige Schlafzeiten und ausreichende Schlafqualität anstreben
  • Einschränkung des Koffeinkonsums: Besonders in den Abendstunden
  • Verzicht auf das Rauchen: Rauchen kann den Augendruck erhöhen und Durchblutungsstörungen verursachen
  • Kopfhochlagerung beim Schlafen: Kann nächtliche Druckspitzen reduzieren
  • Vermeidung enger Krawatten oder Kragen: Diese können den Blutfluss zum Kopf beeinträchtigen
  • Augenentspannung: Regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit und Anwendung der 20-20-20-Regel
     

Fazit: Die Bedeutung regelmäßiger Augendruck-Kontrollen für Ihre Augengesundheit

Die täglichen Schwankungen des Augeninnendrucks sind ein faszinierendes Phänomen, das wichtige Einblicke in Ihre Augengesundheit geben kann. Wie Sie nun erfahren haben, sind moderate Druckschwankungen im Tagesverlauf normal und kein Grund zur Beunruhigung. Gleichzeitig können bestimmte Muster oder ausgeprägte Schwankungen wertvolle Hinweise auf mögliche Probleme liefern, oft lange bevor andere Symptome auftreten. Regelmäßige Kontrollen des Augeninnendrucks sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil der Vorsorge, besonders ab dem 40. Lebensjahr oder wenn in Ihrer Familie bereits Augenerkrankungen wie Glaukom aufgetreten sind.

Nehmen Sie Ihre Augengesundheit aktiv in die Hand, indem Sie die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und auf Veränderungen Ihres Sehvermögens achten. Früherkennung ist der Schlüssel zum Erhalt Ihrer Sehkraft – viele druckbedingte Augenerkrankungen lassen sich bei rechtzeitiger Diagnose effektiv behandeln oder zumindest in ihrem Fortschreiten verlangsamen.

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