Medizinischer Notfall Engwinkelglaukom
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Medizinischer Notfall Engwinkelglaukom: Ursachen & Behandlung

Das Engwinkelglaukom stellt einen der wenigen echten Notfälle in der Augenheilkunde dar. Bei dieser akuten Form des Glaukoms kommt es zu einem plötzlichen, starken Anstieg des Augeninnendrucks durch eine Blockade des Kammerwinkels, wodurch das Kammerwasser nicht mehr ausreichend abfließen kann. Unbehandelt kann dieser Zustand innerhalb weniger Stunden zu irreversiblen Schäden am Sehnerv, und damit zu dauerhaften Seheinschränkungen oder sogar zur Erblindung führen.

Die Dringlichkeit der Behandlung kann nicht genug betont werden. Anders als bei anderen Augenerkrankungen zählt beim akuten Engwinkelglaukom jede Stunde. Die sofortige Vorstellung in einer augenärztlichen Notfalleinrichtung ist unerlässlich, um den erhöhten Augeninnendruck zu senken und die Sehfähigkeit zu erhalten. Das Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten kann entscheidend dazu beitragen, diesen Notfall rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren.

Was ist ein Engwinkelglaukom und warum ist es ein medizinischer Notfall?

Das Engwinkelglaukom (auch akuter Glaukomanfall genannt) entsteht, wenn der Abfluss des Kammerwassers im Auge plötzlich blockiert wird. Normalerweise produziert das Auge kontinuierlich Kammerwasser, das durch den Kammerwinkel – den Bereich zwischen Iris und Hornhaut – abfließt. Bei einem Engwinkelglaukom verschließt sich dieser Abflussweg akut, wodurch der Augeninnendruck innerhalb kürzester Zeit auf gefährlich hohe Werte ansteigen kann. Im Gegensatz zum chronischen Offenwinkelglaukom, bei dem der Druckanstieg schleichend verläuft, tritt das Engwinkelglaukom unvermittelt auf und führt zu einer dramatischen Druckerhöhung.

Die Klassifikation als medizinischer Notfall ergibt sich aus der Geschwindigkeit, mit der bleibende Schäden entstehen können. Der stark erhöhte Augeninnendruck komprimiert die Blutgefäße, die den Sehnerv versorgen, und führt zu einer mangelhaften Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Nervenfasern. Bereits nach wenigen Stunden können irreversible Schäden am Sehnerv entstehen, die zu bleibenden Gesichtsfeldausfällen führen. Ohne umgehende Behandlung kann ein unbehandelter Glaukomanfall innerhalb von 24 bis 48 Stunden zur vollständigen Erblindung des betroffenen Auges führen – eine Tatsache, die die absolute Dringlichkeit ärztlicher Intervention unterstreicht.

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Erste Anzeichen und Symptome eines Engwinkelglaukoms erkennen

Die frühzeitige Erkennung eines Engwinkelglaukoms kann entscheidend sein, um schwere Sehbeeinträchtigungen zu vermeiden. Diese Form des Glaukoms tritt abrupt auf und verursacht intensive Beschwerden.

Typische Symptome sind:

  • Plötzliche, starke Augenschmerzen
  • Gerötetes Auge 
  • Verschwommenes Sehen
  • Sehen von farbigen Ringen um Lichtquellen (Halos)
  • Stark erweiterte, reaktionsträge Pupille
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Starke Kopfschmerzen, oft auf der betroffenen Seite
  • Extrem erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Harter Augapfel bei Berührung
  • Plötzlicher, starker Sehverlust

Das rasche Erkennen dieser Warnsignale und eine sofortige ärztliche Abklärung sind entscheidend, um eine drohende Erblindung zu verhindern. Da die Symptome leicht mit Migräne oder anderen neurologischen Beschwerden verwechselt werden können, ist eine schnelle Differenzialdiagnose durch einen Augenarzt unerlässlich.

Sofortmaßnahmen und erste Schritte bei Verdacht auf ein Engwinkelglaukom

Ein akutes Engwinkelglaukom ist ein medizinischer Notfall, der sofortige professionelle Hilfe erfordert. Eine Selbstdiagnose oder -behandlung ist nicht ratsam und kann wertvolle Zeit kosten.

Sofortmaßnahmen sind:

  • Sofort den Rettungsdienst unter 112 anrufen oder direkt eine augenärztliche Notfallpraxis oder Augenklinik aufsuchen
  • Bei der Kontaktaufnahme auf die Symptome und den Verdacht auf ein Engwinkelglaukom hinweisen
  • Keine augentropfenden Medikamente anwenden, es sei denn, sie wurden vom Augenarzt für diese Situation verschrieben
  • Das Fahren eines Fahrzeugs vermeiden und sich von einer anderen Person begleiten lassen
  • Alle regelmäßig eingenommenen Medikamente zur Untersuchung mitbringen
  • Ruhig bleiben und flach liegen, um den Augeninnendruck nicht zusätzlich zu erhöhen
  • Helle Lichtquellen meiden und das betroffene Auge ggf. leicht abdecken, um die Pupillenverengung zu fördern

Sobald eine medizinische Einrichtung erreicht wird, liegt der Fokus auf der schnellen Senkung des Augeninnendrucks durch Medikamente, bevor eine endgültige Behandlung durch einen Augenfacharzt erfolgt. Jede Verzögerung kann den Schaden am Sehnerv verstärken, weshalb jede Minute zählt.

Risikofaktoren und Ursachen für die Entwicklung eines Engwinkelglaukoms

Die Entstehung eines Engwinkelglaukoms wird durch verschiedene demografische und genetische Faktoren begünstigt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko deutlich an, insbesondere ab dem 60. Lebensjahr. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer, da ihre Augen durchschnittlich kleiner sind. Auch die ethnische Herkunft spielt eine Rolle: Menschen ostasiatischer Abstammung, insbesondere Chinesen und Japaner, haben eine höhere Prävalenz. Eine positive Familienanamnese erhöht das Erkrankungsrisiko zusätzlich und weist auf eine genetische Komponente hin.

Diese äußeren Einflüsse können des weiteren einen akuten Glaukomanfall auslösen:

  • Pupillenerweiterung, etwa durch Dunkelheit oder emotionalen Stress
  • Bestimmte Medikamente, darunter Antidepressiva, Antihistaminika und Anticholinergika
  • Augentropfen zur Pupillenerweiterung bei augenärztlichen Untersuchungen
  • Flüssigkeitsansammlungen im Ziliarkörper, etwa durch Entzündungen oder Tumoren

Anatomische Veranlagungen verstehen

Die anatomische Grundlage des Engwinkelglaukoms liegt in der spezifischen Struktur des vorderen Augenabschnitts. Eine flache Vorderkammer, der mit Kammerwasser gefüllte Raum zwischen Hornhaut und Iris, bildet die Hauptprädisposition für diese Erkrankung. Dieser Raum ist bei gefährdeten Personen deutlich schmaler als normal, wodurch der Abstand zwischen Iris und Hornhaut verringert wird. Diese Verengung führt zu einem entsprechend engen Kammerwinkel, der sich an der Peripherie der Vorderkammer befindet und den entscheidenden Abflussweg für das Kammerwasser darstellt.

Im Kammerwinkel liegt das Trabekelwerk, eine schwammartige Gewebestruktur, durch die das Kammerwasser normalerweise in den Schlemm-Kanal und von dort in die Blutbahn abfließt. Bei anatomisch prädisponierten Augen kann eine Pupillenerweiterung dazu führen, dass das periphere Irisgewebe nach vorne gedrückt wird und den ohnehin engen Kammerwinkel vollständig blockiert. Dies verhindert den Abfluss des kontinuierlich produzierten Kammerwassers, was zu einem rapiden Anstieg des Augeninnendrucks führt. 

Weitere anatomische Risikofaktoren umfassen eine verdickte oder weit vorne liegende Linse, eine nach vorne verlagerte Iris-Linsen-Ebene sowie eine dickere Iris, die den Kammerwinkel zusätzlich einengen kann. Diese anatomischen Besonderheiten sind häufig vererbt, können aber auch im Laufe des Lebens durch Veränderungen an der Linse verstärkt werden.

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Modernste Diagnoseverfahren in der Augenheilkunde

Die präzise Diagnose eines Engwinkelglaukoms erfordert spezialisierte Untersuchungsmethoden wie Gonioskopie, Tonometrie und OCT. Nach der Diagnose zielt die erste Behandlung darauf ab, den Augeninnendruck schnell zu senken. Dazu kommen Medikamente und Laserbehandlungen zum Einsatz, etwa die Laser-Iridotomie, bei der eine Öffnung in der Iris geschaffen wird, um den Kammerwinkel zu entlasten. Weitere Laserverfahren, wie die Laser-Iridoplastik, werden bei Bedarf angewendet.

ARTEMIS-Kliniken: Experten für moderne Augenheilkunde

Die ARTEMIS-Kliniken sind auf die Behandlung von Glaukom spezialisiert und bieten fundierte Expertise in der Diagnose und Therapie verschiedener Glaukomformen. Unsere Teams aus erfahrenen Augenärzten sorgen für eine schnelle und effektive Behandlung unter Einsatz modernster Diagnosetechniken und innovativer Therapien. Mit präzisen Lasergeräten und fortschrittlichen chirurgischen Verfahren garantieren wir eine optimale Versorgung. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in unseren Kliniken ermöglicht zudem eine ganzheitliche Behandlung, die individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt wird.

Langfristige Prognose und Nachsorge nach einem Engwinkelglaukom

Nach der Behandlung eines Engwinkelglaukoms treten in der Regel schnelle Linderungen der Beschwerden ein, sobald der Augeninnendruck normalisiert ist. Schmerzen, Übelkeit und Sehstörungen klingen meist innerhalb weniger Tage ab, sofern keine bleibenden Schäden am Sehnerv entstanden sind. In den ersten Wochen nach einem Eingriff, wie etwa einer Laserbehandlung oder einer Operation, können vorübergehende Sehschwankungen, leichte Reizungen oder ein erhöhtes Blendungsempfinden auftreten. Diese Symptome verschwinden normalerweise mit fortschreitender Heilung. Die Prognose hängt entscheidend von der Behandlungszeit ab – je schneller die Behandlung, desto besser die Chancen auf vollständige Heilung der Sehfunktion.

Die Nachsorge nach einem Engwinkelglaukom ist entscheidend für den Erhalt der Sehkraft und die Vermeidung weiterer Anfälle. Regelmäßige Kontrollen alle drei bis sechs Monate sind wichtig, um Druckschwankungen oder Veränderungen am Sehnerv frühzeitig zu erkennen. Dabei wird auch der Zustand des Sehnervs, das Gesichtsfeld und die Wirksamkeit einer möglichen Dauermedikation überprüft. Besonders das nicht betroffene Auge sollte überwacht werden, da es ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen weiteren Glaukomanfall hat. Eine präventive Laser-Iridotomie am zweiten Auge wird in diesen Fällen häufig empfohlen, um das Risiko zu verringern. Durch kontinuierliche Nachsorge können Veränderungen rechtzeitig behandelt werden, wodurch bleibende Sehbehinderungen verhindert werden können.

Prävention und Vorsorge: Engwinkelglaukom frühzeitig erkennen

Die frühzeitige Erkennung ist entscheidend für die Prävention des Engwinkelglaukoms. Besonders Personen ab dem 40. Lebensjahr sollten mindestens alle zwei Jahre eine Augenuntersuchung durchführen lassen, auch ohne Sehbeschwerden. Für Risikogruppen – wie Menschen mit familiärer Vorbelastung, Hyperopie oder ostasiatischer Herkunft – sind jährliche Kontrollen sinnvoll.

Im Alltag sollten Menschen mit bekanntem engen Kammerwinkel darauf achten, Situationen zu vermeiden, die zu einer starken Pupillenerweiterung führen können, und vor der Einnahme neuer Medikamente den Arzt über mögliche Auswirkungen auf den Augeninnendruck informieren. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und rechtzeitiges Handeln bei Warnzeichen lässt sich das Risiko für ein Engwinkelglaukom verringern und die Sehkraft bis ins hohe Alter erhalten.

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