Gonioskopie
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Gonioskopie: Verfahren, Anwendung & Bedeutung

Die Gonioskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Augenheilkunde. Sie ermöglicht die präzise Untersuchung des Kammerwinkels des Auges – jenem Bereich, in dem sich Iris und Hornhaut treffen und das Kammerwasser abfließt. Dieses Verfahren hilft Ärzten, frühe Anzeichen von Erkrankungen wie dem Glaukom zu erkennen und so die Behandlung gezielt und frühzeitig zu beginnen.

Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf die Grundlagen der Gonioskopie, ihre Anwendung in der Praxis sowie die verwendeten Instrumente und potenziellen Risiken. Besonders hervorzuheben ist ihre Bedeutung für die rechtzeitige Diagnose von Glaukom-Erkrankungen, bei denen der Kammerwinkel eine zentrale Rolle spielt. Durch die frühzeitige Identifizierung von Veränderungen können schwerwiegende Folgen für das Sehvermögen vermieden werden.

Was ist eine Gonioskopie?

Bei der Gonioskopie wird der Kammerwinkel des Auges mit einer speziellen Goniolinse und einem Spaltlampenmikroskop untersucht. Der Kammerwinkel, der Übergang zwischen Hornhaut und Iris, enthält wichtige Strukturen wie das Trabekelwerk, das den Abfluss des Kammerwassers ermöglicht. Ohne eine Goniolinse bleibt dieser Bereich aufgrund der Totalreflexion des Lichts an der Hornhaut unsichtbar.

Die Untersuchung ermöglicht eine präzise Beurteilung der Anatomie des Kammerwinkels und der darin enthaltenen Strukturen. So können Ärzte frühzeitig Engstellen, Verschlüsse oder andere Veränderungen erkennen, die den Abfluss des Kammerwassers beeinträchtigen und zu einem erhöhten Augeninnendruck führen können.

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Anwendungsbereiche der Gonioskopie

Die Gonioskopie ist ein zentrales diagnostisches Verfahren in der Augenheilkunde, das vor allem bei Erkrankungen zum Einsatz kommt, die den Kammerwinkel betreffen. Sie ermöglicht als einzige Methode die direkte Beurteilung dieses schwer einsehbaren Bereichs und ist daher unverzichtbar für die Differenzierung verschiedener Glaukomformen – etwa Offenwinkel- oder Engwinkelglaukom – sowie für die Entscheidung über geeignete therapeutische Maßnahmen.

Darüber hinaus liefert die Gonioskopie wertvolle Hinweise bei zahlreichen weiteren Krankheitsbildern, darunter:

  • Neovaskularisationen im Kammerwinkel (z. B. bei proliferativer diabetischer Retinopathie oder Gefäßverschlüssen)
  • Pigmentablagerungen wie beim Pigmentdispersionssyndrom oder Pseudoexfoliationssyndrom
  • Traumatisch bedingte Veränderungen, etwa Winkelrezessionen oder Zyklodialysen
  • Intraokulare Tumoren mit Beteiligung des Kammerwinkels
  • Fremdkörperlokalisation im Kammerwinkelbereich
  • Entzündliche Prozesse mit Ausbildung peripherer vorderer Synechien (z. B. bei Uveitis)
  • Angeborene Anomalien wie das Axenfeld-Rieger-Syndrom oder Peters-Anomalie
  • Verlaufskontrolle nach operativen Eingriffen oder Laserbehandlungen (z. B. Iridotomie)
     

Ablauf der Untersuchung

Die Gonioskopie ist ein schmerzfreies Verfahren, das im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung durchgeführt wird. Dabei wird eine spezielle Kontaktlinse auf das Auge gesetzt, um den Kammerwinkel sichtbar zu machen. Die Durchführung erfordert Präzision und wird von einem spezialisierten Augenarzt vorgenommen.

Der typische Ablauf umfasst:

  • Betäubung des Auges mit lokal wirksamen Tropfen
  • Positionierung an der Spaltlampe
  • Auftragen eines Kontaktgels auf die Goniolinse
  • Vorsichtiges Aufsetzen der Linse auf die Hornhaut
  • Schrittweise Betrachtung aller Kammerwinkelbereiche durch gezielte Bewegung der Linse
  • Einschätzung der Kammerwinkelweite nach den Klassifikationen von Shaffer oder Spaeth
  • Dokumentation relevanter Befunde
  • Abnahme der Linse
  • Falls nötig: Spülung zur Entfernung von Gelrückständen
     

Verwendete Instrumente und Hilfsmittel

Für die Gonioskopie werden spezielle optische Geräte eingesetzt, allen voran unterschiedliche Goniolinsen, die je nach Untersuchungssituation variieren.

Zum Einsatz kommen unter anderem:

  • Spaltlampe zur Untersuchung unter Vergrößerung
  • Direkte Goniolinsen für präzise Detailansichten
  • Indirekte Linsen für einen umfassenden Überblick
  • Mehrspiegellinsen zur gleichzeitigen Darstellung mehrerer Strukturen
  • Kontaktgele zur Optimierung der optischen Verbindung
  • Lokalanästhetische Augentropfen
  • Halterungen für bestimmte Linsentypen
  • Digitale oder grafische Dokumentationssysteme
  • Bei Bedarf: pupillenerweiternde Tropfen
     

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Vorbereitung auf eine Gonioskopie

Die Gonioskopie ist eine sanfte Untersuchung, die in der Regel ohne besondere Vorkehrungen durchgeführt werden kann. Es gibt jedoch einige Punkte, die Patienten beachten sollten, um den Ablauf zu erleichtern. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und wird ambulant in einer augenärztlichen Praxis oder Klinik durchgeführt. 

Wichtige Hinweise für die Untersuchung:

  • Kontaktlinsenträger sollten ihre Linsen vor der Untersuchung abnehmen.
  • Am Untersuchungstag auf starkes Reiben der Augen verzichten, um die Hornhaut zu schonen.
  • Den Arzt über bestehende Augenerkrankungen und Allergien informieren.
  • Eine Liste der eingenommenen Medikamente bereithalten, besonders bei Blutverdünnern.
  • Während der Untersuchung den Kopf ruhig halten und gleichmäßig atmen.
  • Auf Aufforderung in verschiedene Richtungen blicken, um alle Bereiche des Kammerwinkels sichtbar zu machen.
  • Nach der Untersuchung auf das Autofahren verzichten, falls pupillenerweiternde Tropfen angewendet wurden.
     

Risiken und Nebenwirkungen

Die Gonioskopie ist in der Regel ein sicheres Verfahren mit minimalen Risiken. Dennoch kann es durch die Verwendung einer Kontaktlinse auf dem Auge zu kurzfristigen Beeinträchtigungen kommen, die meist schnell von selbst abklingen. Komplikationen sind selten und treten vor allem bei bereits vorgeschädigten Augen oder unsachgemäßer Anwendung auf.

Mögliche vorübergehende Nebenwirkungen sind:

  • Leichtes Fremdkörpergefühl oder Brennen nach der Untersuchung
  • Vorübergehende Sehstörungen durch Kontaktgelrückstände
  • Leichte Rötung der Bindehaut durch den Linse-Kontakt
  • Oberflächliche Hornhautabschürfungen, die zügig heilen
  • Seltene allergische Reaktionen auf Gel oder Betäubungstropfen
  • In sehr seltenen Fällen Infektionen bei vorgeschädigter Hornhaut
  • Gelegentliche Drucksteigerung bei engen Kammerwinkeln
  • Bei pupillenerweiternden Tropfen: vorübergehende Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen
     

Fazit: Die Bedeutung der Gonioskopie in der modernen Augenheilkunde

Die Gonioskopie ist ein unverzichtbares Verfahren in der Augenheilkunde, das durch die direkte Visualisierung des Kammerwinkels entscheidende Informationen für Diagnose und Therapie liefert. Besonders in der Glaukomdiagnostik ermöglicht sie eine präzise Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen und unterstützt die frühzeitige Risikoabschätzung für akute Glaukomanfälle.

Dank moderner Technologien, etwa der digitalen Dokumentation, wird die Gonioskopie immer genauer und ermöglicht eine individuellere Therapieanpassung. Sie ist ein zentrales Verfahren zur Erhaltung der Sehkraft und Lebensqualität der Patienten und wird auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Diagnostik spielen.

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