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Farbsehschwäche zuverlässig erkennen

Anomaloskopie: Haben Sie eine Farbsehschwäche?

Was ist eine Anomaloskopie?

Mit der sogenannten Anomaloskopie können wir die Ausprägung Ihrer Farbsehschwäche ermitteln. Zumeist handelt es sich um eine Rot-Grün-Schwäche oder Rot-Grün-Blindheit. Die Fähigkeit, Farben richtig zu erkennen, kann sowohl im Alltag als auch im Berufsleben entscheidend sein. Eine Therapie für eine angeborene Farbstörung gibt es nicht, wir können allerdings das Ausmaß identifizieren, um Beeinträchtigungen zu vermeiden.

Wann wird die Anomaloskopie eingesetzt?

Selbstverständlich ist es für den Alltag wichtig zu wissen, wenn man eine Farbsehschwäche hat, um mit dieser Einschränkung bewusst umzugehen. Die Anomaloskopie kann zusätzlich konkrete Angaben zum Ausmaß der Schwäche geben, welches vor allem in beruflichen Zusammenhängen relevant ist. Als Eignungsprüfung für

  • Polizisten
  • Busfahrer
  • Lokführer
  • Piloten
  • Bootsführer
  • Elektriker
  • Laboranten
  • Maler usw.

Farbsehschwäche – welche Formen gibt es?

Obwohl im Volksmund häufig von Farbenblindheit oder farbenblinden Menschen gesprochen wird, ist es tatsächlich sehr selten, dass gar keine Farben wahrgenommen werden. Die häufigste Form der Farbsehschwäche ist die bekannte Rot-Grün-Sehschwäche. Für das Erkennen von Farben sind in der Netzhaut spezielle Sinneszellen, sogenannte Zapfen, verantwortlich. Diese Zapfen werden nach ihrer Empfindlichkeit für Farben unterteilt: Rot, Grün und Blau. Die Zapfen analysieren den Seheindruck und erkennen die Farbe. Sollte die Funktionsfähigkeit der Zapfen eingeschränkt sein, kommt es zu Farbsehschwächen. Bei der äußerst seltenen Achromasie, der vollständigen Farbenblindheit, sehen die Betroffenen nur Schwarz, Weiß und Graustufen. Für Menschen mit einer Monochromasie ist nur eine Farbe erkennbar. Bei der häufigsten Form der Farbsehschwäche verwechseln die Betroffenen zwei Farben. Die sogenannte Dichromasie kann man folgendermaßen einteilen:

Die Protanomalie wird auch Rot-Grün-Blindheit oder -Schwäche genannt, da die Betroffenen die Farbe Rot mit Grün verwechseln. Rote Töne werden dunkler gesehen. Eine häufige Ursache ist eine genetische Veranlagung.

Die Deuteranomalie wird auch Rot-Grün-Blindheit oder -Schwäche genannt, da die Betroffenen die Farbe Grün nicht wahrnehmen und mit Rot verwechseln. Grüne Töne werden eher matt erkannt. Es ist die häufigste Art der Farbsehschwäche. Auch hier ist eine häufige Ursache eine genetische Veranlagung.

Die Tritanomalie wird auch Blau-Gelb-Blindheit oder -Schwäche genannt, da die Betroffenen die Farbe Blau mit Gelb verwechseln. Die Wahrnehmung der blauen Farbe ist beeinträchtigt. Diese Farbsehschwäche kommt deutlich seltener vor als die anderen beiden Formen. Eine Tritanomalie entwickelt sich meist in Folge einer Erkrankung. Eine Makuladegeneration oder andere Netzhauterkrankungen, ein Tumor der auf den Sehnerv drückt oder ein grauer Star können diese Farbsehschwäche auslösen.

Warum wird eine Anomaloskopie gemacht?

Sobald eine genaue Messung der Farbsehwahrnehmung erforderlich ist, kann die Untersuchung mit dem Anomaloskop die erforderlichen Daten zuverlässig liefern. Je früher diese Einschränkung festgestellt wird, umso eher wird ein Umgang damit erlernt. In seltenen Fällen können durch den Farbsehtest Rückschlüsse auf andere Erkrankungen gezogen werden.

Selbsttest für eine Farbsehschwäche

Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, ob bei Ihnen eine Farbsehschwäche vorliegt, empfehlen wir eine augenärztliche Untersuchung. Anhand von Farbtafeln kann man sich bereits selbst eine Vorstellung davon machen, ob eine Schwäche besteht. In den Farbkreisen sind Zahlen und Buchstaben versteckt, die für Normalsichtige erkennbar sind. Für Menschen mit einer Farbsehschwäche verschwimmen die Kontraste und sie sind nicht zu erkennen. 

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Ablauf der Anomaloskopie

Bereits die einfachen Farbtafeln (Veilhagen, Ishihara) bringen eine Farbsehschwäche zum Vorschein. Die Untersuchung mit dem Anomaloskop wird dann in Anspruch genommen, wenn die Ausprägung der Fehlsichtigkeit für den Betroffenen relevant ist. Während der Untersuchung blicken Sie durch ein Okular auf ein rundes Feld, welches in zwei Hälften eingeteilt ist. Der untere Teil ist unveränderlich gelb. Der obere Teil ist eigenständig veränderbar und man kann manuell Rot und Grün in einem beliebigen Verhältnis mischen. Die Aufgabe besteht darin, den oberen Teil so ausgewogen zu mischen, bis er denselben Gelbton wie der untere angenommen hat. Besteht eine Rot-Grün-Schwäche wird automatisch der Farbton zu viel verwendet, der nicht wahrgenommen wird. Aus diesem Mischungsverhältnis kann das Gerät den Grad der Schwäche ermitteln.

Was muss ich bei einer Untersuchung mit Anomaloskopie beachten?

Die Anomaloskopie ist ein einfaches und unkompliziertes Verfahren zur Bestimmung einer Farbsehschwäche, welches keiner besonderen Vorbereitung bedarf.

Welche Vorteile hat eine Untersuchung mit dem Anomaloskop?

Die Untersuchung mit dem Anomaloskop macht durch die genaue Messung der Farbsehwahrnehmung eine Unterscheidung in der Ausprägung der Farbsehschwäche möglich. Andere Diagnoseinstrumente wie die bekannten Farbtafeln beim Ishihara-Test können eine Farbsehschwäche erkennen, aber nicht die Ausmaße ermitteln.

Kosten der Anomaloskopie

Die Untersuchung mit dem Anomaloskop ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

Häufige Fragen

Nein, eine angeborene Rot-Grün-Farbsehschwäche bleibt bestehen und verändert sich auch nicht in seiner Ausprägung.

Die meisten Menschen empfinden eine Farbsehschwäche nicht als Belastung im Alltag. Allerdings sollte man spätestens an der Ampel wissen, ob man Rot und Grün verwechselt. Wenn man um die Schwäche weiß, ist es häufig unproblematisch damit umzugehen. Es kann durchaus bei der Berufswahl ein Ausschlusskriterium für bestimmte Berufe sein.

Eine Farbsehschwäche ist kein generelles Hindernis für den Führerscheinerwerb. Es gibt gleichwohl Führerscheine wie die Führerscheinklasse C und D, bei denen ein augenärztliches Gutachten verlangt wird.

Es gibt tatsächlich äußerst selten Menschen, die farbenblind sind. Dabei handelt es sich um die Achromasie, die vollständige Farbenblindheit. Die Betroffenen sehen nur Schwarz, Weiß und Graustufen.

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