Refraktiver Linsenaustausch: Grundlagen der erfolgreichen Behandlung
Beim refraktiven Linsenaustausch (RLA) wird die natürliche Augenlinse durch eine Intraokularlinse, eine Kunstlinse im Auge, ersetzt. Das Verfahren ist eine bewährte Methode als Alternative zum Augen lasern. Laserkorrekturen kommen nicht für Jeden in Frage und sind bei vorliegender Alterssichtigkeit auch nicht sinnvoll. Unsere Augenärztinnen und Augenärzte bei ARTEMIS können Ihnen je nach Alter, individuellen Voraussetzungen und Wünschen die für Sie und Ihr Leben optimierte Linse anbieten. Freuen Sie sich auf ein Leben ohne Brille!
Wann wird ein refraktiver Linsenaustausch mit der Intraokularlinse durchgeführt?
Eine Intraokularlinse ist eine attraktive Alternative für ein unbeschwertes Leben ohne Brille, wenn das Augenlasern zur Korrektur der Fehlsichtigkeit nicht in Frage kommt. Dies betrifft Menschen mit:
- zu hoher Fehlsichtigkeit
- zu dünner Hornhaut
- Altersweitsichtigkeit
Wir unterscheiden zwischen den ICL Linsen, die zusätzlich zur eigenen Linse eingesetzt werden und dem Linsentausch. Ab Mitte 40 tritt die Altersweitsichtigkeit ein, die mit einer zusätzlichen Linse (ICL) nicht ausgeglichen werden kann, aber sehr wohl durch einen refraktiven Linsenaustausch (RLA).
Der refraktive Linsenaustausch korrigiert, unabhängig von der Dioptrienzahl oder von der Hornhautdicke, Fehlsichtigkeiten wie:
- Kurzsichtigkeit
- Weitsichtigkeit
- Hornhautverkrümmung
- Altersweitsichtigkeit
Da wir mit einer Intraokularlinse auch die Altersweitsichtigkeit korrigieren können, empfehlen wir die Behandlung ab dem 45. Lebensjahr. Der refraktive Linsenaustausch hat noch einen weiteren überzeugenden Vorteil, denn er korrigiert nicht nur die Alterssichtigkeit: durch den Einsatz der Kunstlinse können Sie nicht mehr am grauen Star erkranken. Der Linsentausch sorgt für eine nachhaltige Lösung, damit Ihrem neuen Lebensgefühl nichts mehr im Wege stehen kann!
Voruntersuchung für die maßgeschneiderte Intraokularlinse
Bei den ARTEMIS Augenkliniken und MVZ erfolgt eine umfassende Voruntersuchung, um Ihnen eine maßgeschneiderte Linsenanpassung und eine individuelle Beratung bei der Wahl Ihrer neuen Linse zu bieten. Wir bestimmen Ihre Sehstärke, Ihre Brillenwerte sowie Ihren Augeninnendruck. Eine Ultraschalluntersuchung zur Berechnung der Länge Ihres Augapfels gibt Aufschluss über die Stärke der Intraokularllinse.
Hightech-Messverfahren im Rahmen unserer Voruntersuchung bieten mehr Sicherheit durch maximale Präzision.
Ablauf des refraktiven Linsenaustauschs
Der Linsentausch ist identisch mit der bewährten Operation des grauen Stars. Das ist der am häufigsten durchgeführte Eingriff in der Augenchirurgie, der dank modernster medizinischer Diagnostik und schonender chirurgischer Techniken sicher und nahezu komplikationslos ist. Wir wenden bei diesem Eingriff routinemäßig minimal invasive Operationstechniken an, die sich in drei bewährten Schritten vollziehen. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und ist für unsere Patienten sehr schonend und wenig belastend. Vor dem Eingriff wird das Auge mit Augentropfen betäubt, dadurch ist die Behandlung schmerzfrei.
Je nach Standort bieten wir bei ARTEMIS unterschiedliche Operationsverfahren an, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen und Ihnen die größtmögliche Sicherheit bieten. Bei ARTEMIS führen wir routinemäßig den Goldstandard der Linsenchirurgie, die Phakoemulsifikation, durch.
An einigen Standorten können wir Ihnen auf Wunsch die Behandlung mit dem hochpräzisen und besonders schonenden Femtosekundenlaser anbieten.
Einsetzen der Intraokularlinse im Detail

Mit einem mikrochirurgischen Skalpell oder dem Femtosekundenlaser eröffnen wir die Linsenkapsel, um die natürliche Linse zu zerkleinern und verflüssigen und saugen sie ab.

Ihre neue, gefaltete Kunstlinse wird mit einem Spezialinstrument in den Kapselsack eingesetzt.

Die Intraokularlinse wird entfaltet und fixiert. Eine Naht ist nicht erforderlich, da sich der Schnitt von selbst verschließt. Bis zur Nachuntersuchung am nächsten Tag wird das Auge mit einem Salben-Verband abgedeckt.
Intraokularlinse für den refraktiven Linsenaustausch: Behandlungserfolg
Der Einsatz von Intraokularlinsen ist durch die grauer Star Operation seit Jahrzehnten standardisiert und erprobt. Unsere Augenspezialisten bei ARTEMIS legen großen Wert auf höchste Qualität und Sicherheit und garantieren Ihnen diese an allen unseren Standorten. Wenn bei Ihnen keine zusätzlichen Augenerkrankungen vorliegen, sind die Erfolgsaussichten beim refraktiven Linsenaustausch hervorragend. Sie können nach dem Eingriff auch selbst dazu beitragen, den Heilungsverlauf zu unterstützen.
Einsatz der Intraokularlinse: Nachsorge
Am Tag nach dem Linsentausch erfolgt die erste Kontrolluntersuchung in Ihrem ARTEMIS Augenzentrum oder bei Ihrer Augenärztin/Ihrem Augenarzt. Bei diesem Termin wird Ihr Schutzverband entfernt. Sie erhalten antibiotische Augentropfen, die die Heilung entscheidend unterstützen. Es folgen weitere Kontrolltermine und in rund sechs bis acht Wochen nach der Operation ist Ihr Auge komplett verheilt
Gönnen Sie Ihrem Auge ein, zwei Tage Schonzeit. Leichte Tätigkeiten sind im normalen Umfang unproblematisch. Es soll möglichst kein Druck auf das Auge ausgeübt werden z.B. durch Anstrengung und es soll zu keiner Infektion kommen bspw. durch Shampoo, Wimperntusche oder Schmutz. Sie sollten es vermeiden, das operierte Auge zu reiben oder zu drücken.
Wichtig sind die Nachsorgeuntersuchungen und die regelmäßige Anwendung der verordneten Augentropfen. Bedenken Sie: Indem Sie Ihr Auge schonen, tragen Sie zu einem guten Heilungsverlauf bei.
Unbedenklich sind:
- leichte Haushaltstätigkeiten
- duschen
- bücken
- fernsehen
Unbedenklich nach 1 bis 2 Tagen:
- Kontakt mit Wasser oder Shampoo
- lesen, schreiben oder Bildschirmtätigkeit
- leichte sportliche Tätigkeit
Unbedenklich nach 2-3 Wochen:
- schwere körperliche Tätigkeit
- Sauna- und Schwimmbadbesuche
Erst nach Absprache mit Ihrem Augenarzt/ Ihrer Augenärztin:
- Auto fahren
Refraktiver Linsenaustausch: Prognose und Verlauf der Operation
Da sich Ihr Gehirn noch an das neue Seherlebnis anpassen muss, ist es möglich, dass Ihnen das bessere Sehen in den ersten Tagen nach der Operation ungewohnt erscheint. Diese Irritation nimmt jedoch recht schnell ab. Wenn Sie in den ersten Tagen und Wochen ein gelegentliches Brennen oder Stechen im Auge spüren, so ist dies kein Grund zur Besorgnis. Häufig schaffen Tropfen gegen trockene Augen direkt spürbare Abhilfe. Diese sind in jeder Apotheke erhältlich.
Intraokularlinsen: Risiken
Dank höchster Qualitätsstandards ist der refraktive Linsenaustausch mit einer Komplikationsrate unter einem 1% während und nach dem Eingriff sehr sicher. Ein geringes Infektions- oder Verletzungsrisiko besteht allerdings bei jeder Augenoperation. Folglich kann es zu Blutungen, Schwellungen oder Infektionen kommen.
Zu den Einzelfällen gehören auch Trübungen der Hornhaut, Schwellungen oder eine Netzhautablösung, die die Sehleistung beeinträchtigen können. In einem persönlichen Aufklärungsgespräch erläutern wir Ihnen mögliche Risiken und Nebenwirkungen und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
In einigen Fällen entwickeln Kunstlinsenträger Monate oder Jahre nach der Operation einen sogenannten Nachstar. Dabei handelt es sich nicht um eine Linsentrübung, obwohl die Symptome dem grauen Star ähneln. Der natürliche Halteapparat der Linse im Auge trübt ein. Die unkomplizierte und schmerzfreie Behandlung des Nachstars erfolgt in einem kurzen ambulanten Lasereingriff.
Kosten der Intraokularlinsen
Die Kosten für einen refraktiven Linsenaustausch sind in der Regel vom Patienten selbst zu zahlen, da es sich um einen Wahleingriff handelt, der medizinisch nicht erforderlich ist. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Behandlungskosten für Eingriffe im Bereich der refraktiven Chirurgie nicht übernommen. Private Krankenkassen entscheiden im Einzelfall, ob sie einen Teil der Behandlung übernehmen. Informieren Sie sich gerne vorab bei Ihrer Krankenkasse. Die Rechnung erfolgt auf Basis der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Häufige Fragen
Der Eingriff dauert 15 bis 20 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Ihr Aufenthalt in der ARTEMIS Augenklinik dauert am Behandlungstag inklusive Vorbereitung und Nachkontrolle insgesamt ca. drei Stunden. Danach können Sie nach Hause begleitet werden.
In der Regel wenden wir örtliche Betäubungstropfen direkt in das betroffene Auge an. Es besteht auch die Möglichkeit einer Kurzschlaf-Narkose, bei der der Patient während des Eingriffs schläft. Bei Patienten mit ausgeprägter Angst kann eine Vollnarkose in Betracht kommen.
Dank der örtlichen Betäubungstropfen ist der Eingriff schmerzfrei. Die Tropfanästhesie ist nicht nur gut wirksam und schonend, sondern vor allem auch angenehmer als eine Betäubungsspritze.
Der refraktive Linsentausch ist ein komfortmedizinischer Eingriff. Sie sollten sich dafür Urlaubstage einplanen.