Nystagmus
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Nystagmus: Symptome, Ursachen & Behandlung des Augenzitterns

Nystagmus ist eine Erkrankung am Auge, die durch unkontrolliertes, rhythmisches Augenzucken gekennzeichnet ist. Je nach Ausprägung können andere Sehbeeinträchtigungen und weitere Symptome hinzukommen. Dabei ist es wichtig die verschiedenen Ursachen in den Blick zu nehmen, da das Augenzittern ein Symptom für eine schwerwiegende Erkrankung sein kann. Häufig kommt es durch den Nystagmus zu einer Belastung für die Betroffenen, die zu Einschränkungen im täglichen Leben führen kann. Eine gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Augenarzt/ eine erfahrene Augenärztin ist erforderlich, um die Ursache zu identifizieren und eine angemessene Behandlung zu empfehlen.

Erfahren Sie in unserem Magazinbeitrag mehr über Ursachen und Behandlung des Nystagmus.

Was ist Nystagmus?

Nystagmus ist eine Augenbewegungsstörung, die sich durch schnelle, rhythmische Bewegung der Augen äußert. Das Augenzittern kann in allen Richtungen, sowohl horizontal als auch vertikal auftreten und kann scharfes Sehen beeinträchtigen. Einige Menschen mit Nystagmus haben Schwierigkeiten, ihren Blick auf ein Objekt zu richten, während andere übermäßig schnelle Augenbewegungen aufweisen. Es können sowohl Kinder als auch bei Erwachsene betroffen sein. Das Augenzittern kann sowohl angeboren sein als auch erworben werden und kann sich im Laufe des Lebens verschlechtern. In manchen Fällen kann Nystagmus aber auch ein Symptom einer grundlegenden Erkrankung sein, wie zum Beispiel einer Schädigung des Gehirns oder Nervensystems.

 

Was sind die Ursachen des Augenzitterns?

Nystagmus kann unterschiedliche Ursachen haben, einschließlich einer Erbkrankheit, einer Schädigung des Gehirns oder des inneren Ohrs, einer Anämie oder einer toxischen Reaktion.

Die möglichen Ursachen für Augenzittern sind:

  • Erkrankungen des Nervensystems: Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Zerebralparese, Enzephalitis, Morbus Parkinson und Muskeldystrophien können zu Nystagmus führen.
  • Einnahme bestimmter Arzneimittel: Einige Medikamente, die Nystagmus verursachen können, sind Antidepressiva, antipsychotische Medikamente, Antiepileptika, Beruhigungsmittel und bestimmte Antihistaminika.
  • Drogenmissbrauch: Wenn Stimulanz eingenommen wird, kann es zu einer schnellen Augenbewegung kommen, die Nystagmus auslöst.
  • Kopfverletzungen:  Kopfverletzungen können zu Schädigungen des Gehirns oder des Nervensystems führen, was zu Nystagmus führen kann. Es kann auch ein Ergebnis von Schäden an den Augenmuskeln oder dem Innenohr sein, die durch eine Kopfverletzung verursacht werden.
  • Schlaganfall: Nystagmus kann eine Folge eines Schlaganfalls sein. In einigen Fällen tritt der Nystagmus direkt nach einem Schlaganfall auf, in anderen Fällen kann er erst Wochen oder Monate später auftreten. Augenzittern, das durch einen Schlaganfall verursacht wird, kann in jede Richtung auftreten und sich auf ein oder beide Augen auswirken.
  • Stress: Stress kann eine Vielzahl von körperlichen und emotionalen Symptomen verursachen, einschließlich Muskelzuckungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Augenzittern. Menschen, die unter chronischem Stress leiden, können sich anfälliger für Nystagmus machen.
  • HWS: Nystagmus kann auch durch eine Halswirbelsäulenverletzung verursacht werden. Wenn die Halswirbelsäule geschädigt wird, können sich bestimmte Muskeln des Nackens zusammenziehen und Druck auf das visuelle System ausüben. Das zeigt sich häufig durch anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel oder Nackensteifigkeit.
  • Mangel an Nährstoffen: Bestimmte Nährstoffe wie Vitamin B12, Folsäure und Jod sind für die Funktion des Nervensystems und des Gehirns notwendig. Wenn diese Nährstoffe nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind, kann das zu Funktionsstörungen des Nervensystems führen.
  • Genetische Faktoren: Einige Gene beeinflussen direkt die Struktur und Funktion der Augenmuskeln, andere die Funktion des zentralen Nervensystems, beides kann Nystagmus beeinflussen oder verursachen kann.
  • Gehirnerschütterung: Durch eine Gehirnerschütterung kann es zu einer Schädigung des Gleichgewichtsorganes im Innenohr oder des Gleichgewichtszentrums im Gehirn kommt. Der Nystagmus tritt auf, wenn die Augenmuskeln unkoordiniert und ungleichmäßig arbeiten, was zu einer unkontrollierten Bewegung der Augen führen kann. Es kann auch durch eine Schädigung bestimmter Nervenbahnen im Gehirn verursacht werden.
  • Albinismus: Albinismus ist eine genetische Erkrankung, die zu einer Fehlfunktion der Melaninproduktion führt, was zu einer Abnahme der Pigmentierung der Haut, der Haare und der Augen führt. Einige Fälle von Albinismus sind mit einem Nystagmus verbunden, da die Fehlfunktion der Melaninproduktion die Sehfähigkeit beeinträchtigt, was wiederum die normalen Augenbewegungen stört.

 

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Symptome des Augenzitterns

Die häufigsten Symptome von Nystagmus sind:

  • schnelle, unkontrollierte Pendelbewegungen der Augen
  • eingeschränkte Sehfähigkeit
  • verschwommenes Sehen
  • Doppelbilder
  • Augenmüdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit

 

Arten des Nystagmus

Es gibt verschiedene Arten von Nystagmus, die sich hinsichtlich der Art der Augenbewegung, der Ursache und der Behandlung unterscheiden. Der horizontale Nystagmus ist die häufigste Form, bei dem schnelle und unkontrollierte Schlag- und Pendelbewegungen in horizontaler Richtung festzustellen sind. Man spricht auch von einem Pendelnystagmus. Der vertikale Nystagmus mit rotierenden Bewegungen tritt seltener auf.  Grundsätzlich unterscheiden wir auch zwischen einem angeborenen und einen erworbenen Nystagmus.

  • Nystagmus bei Kindern: Der angeborene Nystagmus ist eine seltene Erkrankung, die in der Regel in der Kindheit diagnostiziert wird. Es kann auf eine Störung des oculomotorischen Systems oder des visuellen Systems zurückzuführen sein. In einigen Fällen kann es auf neurologische Erkrankungen und Komplikationen der Geburt zurückzuführen sein.
  • Nystagmus bei Erwachsenen: Der erworbene Nystagmus kann durch eine Augenerkrankung, eine Kopfverletzung, eine neurologische Erkrankung oder viele andere Auslöser verursacht werden. Es ist wichtig, die Ursache des Augenzitterns zu bestimmen, damit die richtige Behandlung gewählt werden kann.

Die Behandlung des Augenzitterns

Die Behandlung von Nystagmus hängt maßgeblich von der Ursache ab. Wenn die Ursache ein Mangel an Nährstoffen und Vitaminen ist, können Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Einige Medikamente können auch verschrieben werden, um die Symptome zu lindern. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Augenzittern zu beseitigen. Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung eines optischen Gegenmittels, das die Augenmuskeln entspannt und den Nystagmus reduziert. In einigen Fällen können stressreduzierende Maßnahmen, wie Augenübungen, helfen, die Symptome des Augenzitterns zu lindern.

Ein wichtiger Teil der Behandlung von erworbenem Nystagmus kann auch sein Änderungen am Lebensstil anzustoßen, wie zum Beispiel den Konsum von Alkohol, Koffein und anderen Stimulanzien zu reduzieren. Die Unterstützung und Beratung der Patienten und ihrer Familien steht im Mittelpunk der Behandlung.

Unser Fazit: Bei Nystagmus unbedingt die Ursache abklären lassen!

Nystagmus kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden. Es ist daher wichtig, dass die Ursache des Augenzitterns abgeklärt wird, bevor eine Behandlung begonnen wird. Ein Augenarzt/ eine Augenärztin kann eine Reihe von Tests durchführen, um die Ursache des Nystagmus herauszufinden. Andere Tests können auch durchgeführt werden, um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Es ist weiterhin wichtig regelmäßig Augenuntersuchungen durchzuführen, um den Verlauf des Nystagmus zu überwachen. Je nach Ursache kann auch hilfreich sein, sich an einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten und zu lernen, wie man mit der Erkrankung umgeht.