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Dr. Ludger Wollring informiert

Tränende und verklebte Augen – das kommt bei Babys häufig vor

(Dr. Ludger Wollring im Magazin Leben & erziehen, April 2019) Die Augen sind für Babys das Tor zur Welt. Auch wenn sie anfangs nur 20 bis 30 Zentimeter weit scharf sehen können - das reicht zum Glück völlig, um Mama und Papa tief in die Augen zu schauen. Wenn Eltern ihr Kind ansehen, stellen sie manchmal fest, dass seine Augen tränen und verklebt sind. Ein Grund zur Sorge? ,,Nein", beruhigt der Augenarzt Dr. Ludger Wollring. „Diese Symptome treten häufig in den ersten Lebensmonaten auf. Ursache ist, dass die Tränenwege noch verengt oder verschlossen sind." Ein dünnes Häutchen zwischen den Tränenwegen und der Nase verhindert dann, dass die Tränenflüssigkeit abfließen kann. Ärzte sprechen von einer ,,Tränenwegsstenose".

Weil sich die Flüssigkeit staut, haben Keime leichtes Spiel, sodass die Augen sich entzünden können. Umso wichtiger ist es, dass Eltern die Augen ihres Kindes reinigen. Am besteh geht das mit einem Kosmetiktuch und abgekochtem Wasser oder einer künstlichen Tränenflüssigkeit. ,,Dabei wischen Eltern das Auge zur Gesichtsmitte hin aus. Leichter geht das, wenn sie das Tuch kurz vorsichtig andrücken, damit die Krusten weich werden und es nicht ziept", rät der Augenarzt.

 

Eine sanfte Massage hilft

Zusätzlich können Eltern den Tränenkanal massieren, sodass die verschlossenen Wege sich von selbst öffnen. Dabei streichen sie mit sanftem Druck vom Augenwinkel Richtung Nase. Wie das geht, zeigt der Augenarzt. Eine abschwellende Wirkung haben auch spezielle Augentropfen, die Eltern nach Rücksprache mit dem Kinder­ oder Augenarzt geben können. In der Regel öffnet sich das Häutchen so von allein, meist schon in den ersten Lebenswochen. Passiert das nicht, ist ein kleiner Eingriff nötig. ,,Frühestens mit sechs Monaten, spätestens mit einem Jahr wird dann der Tränenkanal unter Kurznarkose durchgespült", erklärt Dr. Wollring.

Verklebte Augen können aber auch eine andere Ursache haben: eine Bindehautentzündung. ,,Das ist bei Babys aber selten, weil sie noch den Nestschutz durch die Mutter haben", sagt der Augenarzt. Typische Symptome sind ein geschwollenes Auge, eine gerötete Bindehaut und verstärktes Tränen. In diesem Fall ist ein Besuch beim Augenarzt nötig, der antibiotische Tropfen verschreibt. Doch auch ohne akute Erkrankung rät Dr. Wollring innerhalb der ersten drei Jahre zu einem Besuch beim Augenarzt - damit Kinder ein Leben lang den Durchblick haben.

 

Die Augen tränen und sind verklebt: Das kommt bei Babys häufig vor. Mit diesen Tipps vom Augenarzt haben die Kleinen bald wieder den Durchblick

Augentropfen richtig geben:

 

1.         Das Baby auf den Wickeltisch legen, seinen Kopf leicht zur Seite drehen.

2.         Die Tropfen in den Innenwinkel des Lids träufeln und dabei das Unterlid etwas herunter­ziehen.

3.         Den Kopf des Kindes zurück zur Mitte drehen. So rollen die Augentropfen von allein ins Auge. Auf der anderen Seite wiederholen.

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